Gewalt in der Pflege? Reden wir darüber.
Sie kennen das vielleicht:
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 | Patientin (zu Hause betreut): „Schwester, Sie sind schon wieder 5 Minuten zu spät“
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 | Patient mit Demenz will sich heute nicht waschen lassen, protestiert heftig. Angehöriger: „Sie müssen ihn waschen. Er stinkt. Schließlich zahlen wir ja dafür, und zwar nicht wenig“
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 | Bewohner/Patient beißt, spuckt und zwickt, wenn man ihm bei Pflegehandlungen zu nahe kommt bzw. ihn berührt |
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Mitarbeiter/innen im Bereich der Altenpflege sind mit den unterschiedlichsten Formen von Aggression konfrontiert, z.B.:
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 | Aggressive Ausbrüche von BewohnerInnen/PatientInnen
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 | Feindseligkeit von Angehörigen gegenüber dem Pflegepersonal
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 | Offene oder unterschwellige Aggression zwischen BewohnerInnen/PatientInnen und Angehörigen, in die das Pflegepersonal hineingezogen wird
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 | Überzogene Forderungen der Angehörigen an das Pflegepersonal, Pedanterie
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 | Offene und indirekte Aggressionen des Pflegepersonals gegenüber BewohnerInnen/PatientInnen und Angehörigen (z.B.: Ignorieren von Wünschen, Pedanterie bei Bestimmungen, Missachtung der Intimsphäre, abwertende Bemerkungen, „Ruhigstellung“, Vernachlässigung)
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 | Spannungen im Team bzw. zwischen Mitarbeiter/innen und Führung
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 | Mitarbeiter/innen, die ihre in der Arbeit aufgestaute Aggression mit nach Hause nehmen und an Familienmitgliedern auslassen |
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Die Grenze zwischen konstruktiver Aggression und destruktiver Gewalt sind fließend. „Gewalt in der Pflege“ wird in Pflegeteams oft tabuisiert („Das gibt es bei uns nicht“). Dabei ist Mitarbeiter/innen in der Pflege oft gar nicht klar, wo Gewalt bereits anfängt bzw. wie sie mit aggressiven Verhaltensweisen von BewohnerInnen/PatientInnen und Angehörigen souverän umgehen können. Dieses Seminar soll zu einer Sensibilisierung dieses Themas beitragen und Methoden zur Gewaltvorbeugung sowie zum konstruktiven Umgang mit aggressionsgeladenen Situationen aufzeigen.
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Gewalt ist der Einsatz wie auch immer gearteter Zwangsmittel mit dem Ziel, einen Menschen gegen seinen Willen zu einer Verhaltensveränderung zu bewegen.
Teilnehmer/innen:
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 | Mitarbeiter/innen in der Altenpflege (Seniorenzentren, Mobile Betreuung)
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 | Führungskräfte im Bereich der Altenbetreuung |
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Ziele und Inhalt:
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 | Formen von Aggression und Gewalt in der Altenpflege
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 | Wodurch lösen BewohnerInnen/PatientInnen bzw. Angehörige bei mir als Pflegeperson Aggressionen aus? Wie gehe ich mit diesen Aggressionen um?
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 | Was löst bei BewohnerInnen/PatientInnen Aggressionen aus?
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 | Welche (scheinbar normalen) Handlungen von Pflegepersonen sind schon als Gewalt anzusehen?
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 | Was kann ich als Pflegeperson tun, um destruktiver Aggression vorzubeugen (Gewalt-Prophylaxe)?
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 | Wie kann ich schwierige Pflegesituationen gewaltfrei bewältigen?
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 | Wie lassen sich aggressionsgeladene Situationen entschärfen (Deeskalation)?
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 | Wie kann ich mit meinen eigenen Aggressionen konstruktiv umgehen (Persönliche Psychohygiene / Abbau von Ärger und Stress)?
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 | Rechtliche Aspekte |
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Methoden:
Impulsvorträge, Kleingruppenarbeit, Fallbearbeitung, Übungen zum Stressabbau und zur emotionalen Stabilisierung
Dieses Seminar wird in Kooperation mit Pro Senectute Österreich durchgeführt
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